11.3.1926
Der berühmte französische Radiotechniker Eduard Belin weilt seit einigen Tagen in Wien. Belin gehört bekanntlich zu den Vorkämpfern auf dem Gebiete des elektrischen Fernsehens. Er war es, der in seinem herrlich ausgerüsteten Laboratorium in Malmaison bei Paris die ersten gelungenen Versuche mit der telegraphischen Weiterleitung von Photographien und Bildern durchgeführt hat. Der Wiener Aufenthalt des berühmten Forschers dient dem Zwecke, zwischen Wien und Graz mit Zuhilfenahme der bestehenden Sendeanlagen Experimente mit Bildertelegraphie vorzunehmen. Belin hat folgende interessante Mitteilungen über den Stand des Fernsprechproblems gemacht:
"Das Problem der Fernkinematographie habe ich bereits gelöst, in etwa drei bis vier Monaten werden die hiezu notwendigen Apparate fertiggestellt sein. Der Film wird in der Sendestation wie in einem kinematographischen Apparat laufen und die Zuschauer in den verschiedenen Empfangsstationen werden gleichzeitig den abrollenden Film wie in einem Kino sehen können. Von der Lösung der Fernkinematographie zum wirklichen Fernsehen, das heißt zur Reproduktion von Ereignissen, zur Wiedergabe verwickelter Bewegungserscheinungen wie sie in der Wirklichkeit vor sich gehen, ist dann nur mehr ein Schritt.
An die Stelle des rollenden Filmstreifens treten in der Sendestation, die mit Hilfe eines photographischen Objektes projizierten Bilder der einzelnen Bewegungsphasen. Dieses letzte und höchste Ziel des Fernsehproblems hoffe ich in etwa einem halben Jahre gelöst zu haben. Sehr bald wird auch die Zeit gekommen sein, da man am vereinigten Telephon und Telegraph nicht nur einander hören, sondern auch auf tausende und aber tausende Kilometer einander sehen wird."
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