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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Wiener Landwirtschaftliche Zeitung

29.1.1921

Historisches Logo der Zeitung »Wiener Landwirtschaftliche Zeitung«

Ueber eine neue Holzbauweise.

Die Hauptursache der jetzigen ungeheuren Wohnungsnot ist die schon seit Jahren still stehende Bautätigkeit, die wieder aufzunehmen heute ungeheuer schwierig ist. Große Ziegelbauten herzustellen, mangelt es an Geld und auch an Zeit, denn die Häuser müßten rasch aufgebaut und ebenso rasch auch beziehbar sein. Deshalb trachtet man, aus anderem Material Siedlungen herzustellen. Man hat mit Lehmstampfbauten, Holzzement und Holzbauten Versuche gemacht. Der Lehmstampfbau ist aber feucht und wenig haltbar, die zwei letzten Bauarten haben den Nachteil eines großen Materialverbrauches und sind daher ziemlich teuer.

Weniger Material zu verbrauchen, hat zu einer neuen Lösung geführt. Anstatt volles Holz zu verwenden, werden Bretter zu balkenförmigen Elementen, die mit Nut und Feder versehen sind, zusammengefügt und mit einem feuerfesten Anstrich versehen. Auf diese Weise entstehen hohle Ziegel, die Temperaturen bis zu 1100° aushalten, ohne zu brennen. Unlängst wurden solche Hölzer in Wien vor einer Kommission in ein offenes Feuer geworfen, ohne daß sie darin irgendwie verändert wurden. Dabei wird eine Holzersparnis bis zu 60 % erzielt, was bei den heutigen Holzpreisen natürlich eine sehr große Rolle spielt.

Diese Bauelemente können überall hin verschickt werden und sind auch von fachunkundigen Händen in einigen Tagen zu einem schmucken Wohnhause zusammengefügt. Sie können, wenn es nötig erscheint, ebenso rasch wieder zerlegt werden. Der Dachstuhl wird mit speziell konstruierten Bretterbindern hergestellt und das Dach mit feuerfesten Schindeln gedeckt. Im Innern des Hauses wird eine mit der Außenwand nicht in Verbindung stehende, berohrte und verputzte Beschalung angebracht, die Türen und Fenster werden mit Oelfarbe gestrichen.

Auch außen kann ein Anwurf kommen, so daß das Haus einem Stein- oder Ziegelhaus, dem es auch in der Lebensdauer sehr nahe kommt, ähnlich sieht. Die Lufträume im Innern der Wände wirken als ausgezeichnete Wärmeisolatoren, ähnlich den Luftpolstern zwischen zwei Doppelfenstern, so daß die Wohnungen darin im Winter warm, im Sommer kühl sind.

Solche Häuser auf einem Beton- oder Holzfundament, eignen sich nicht nur zur Anlage von Siedlungskolonien, sondern auch zu Arbeiterhäusern, Bahnwächterhäusern, Jagdhäusern, überhaupt überall dort, wo man schnell gute, billige, dabei dauerhafte und gesunde Wohnungen haben will.

Ein derartiges Gebäude wurde in Wien bereits probeweise in der Kendlergasse 47, XVI. Bez., von der alpenländischen Forstbetriebs- und Holzindustriegesellschaft aufgestellt.

Ing. Romstorfer.

Historischer Zeitungsartikel: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 29.1.1921
Illustrierte Werbung für "PERL TRAKTOREN": Mann auf Traktor mit Kollegen auf Pflugmaschine.
Historische Werbung: »Wiener Landwirtschaftliche Zeitung«, 29.1.1921

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