22.3.1926
Das Knopfloch ist in der Frühjahrsmode zur wichtigsten Stelle für den Schmuck der Frauenkleidung geworden. Jede elegante Dame, die in diesen linden Vorfrühlingstagen recht frühlingshaft scheinen will, trägt eine Blume im Knopfloch, oder hat zum wenigsten ihren Pelz mit Blumen garniert. Das Knopfloch triumphiert auf der ganzen Linie.
Da sieht man alle möglichen Blumen, die nur die kühne Phantasie des Gärtners ausdenken kann: Rosen und Nelken, Tigerlilie und Veilchen, Kaktusdahlien und Lotosblumen, Anemonen und Kamelien, Kornblumen und Orchideen, und der Umfang dieses Schmucks schwankt von der zarten Einzelblüte bis zu riesigen Buketts, die die Größe eines Tellers haben.
Die Blumen sind aus allen möglichen Stoffen äußerst natürlich hergestellt: man hat Blumen aus Wachs, Gummi, Glas, Samt, Seide und das Schickste ist, eine riesige Blüte, aus demselben Stoff aus dem das Kleid besteht, im Knopfloch zu tragen. Mit der Blume im Knopfloch wetteifert der Spazierstock an Beliebtheit. Die Dame trägt zu ihrem knappen Schneiderkostüm mit dem Rock, der etwa eineinhalb Zoll über das Knie herabreicht, einen langen Stock aus Ebenholz mit Elfenbeinkrücke oder sie stimmt auch die Farbe des Stockes zu den koloristischen Tönen der Toilette ab.
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