18.3.1921
Bereits vor etwa Jahresfrist ging eine Nachricht durch die Presse, wonach amerikanische Gelehrte das Abschießen einer gewaltigen Rakete über die Erdatmosphäre hinaus planen, um - wenn die Rakete nämlich wieder auf die Erde zurückfallen sollte - aus deren Beschaffenheit allerlei Schlüsse auf den sogenannten Aetherraum zu ziehen.
Der amerikanische Professor Robert H. Goddard von der Clark-Universität hat von dem Smithsonian-Institut, einer bekannten Forschungsanstalt, neuerdings die Summe von 5000 Dollar für die Vorarbeiten zur Durchführung dieses Planes bewilligt bekommen und eine Rakete konstruiert, die bis an den Mond fliegen soll.
Er hat auch genau ausgerechnet, daß er 6436 Pfund Sprengstoff nötig hat, um sie bis dorthin zu treiben und beabsichtigt allen Ernstes, das Experiment durchzuführen. Die Presse hat sich der Angelegenheit bemächtigt und veranstaltet höchst spaßhafte Diskussionen darüber, was entstehen könnte, wenn die Rakete etwa den Mond nicht trifft und auf die Erde zurückfällt (man stelle sich den Kladderadatsch vor !), oder wenn die (wissenschaftlich freilich bisher nicht festgestellten) Mondbewohner, erbost über diese Offensive, in umgekehrter Richtung solche gefährliche Geschosse losließen.
Der Möglichkeit, sein Ziel zu verfehlen, begegnet der Professor übrigens durch den Trost, daß der Abschuß ein derartiges Licht verbreiten werde, daß es vom Mond aus gesehen werden könne.
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