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Ein Mittagsschläfchen ist für die allermeisten Hausfrauen, für die geplagten, die nie ausgeruhten, immer abgehetzten und abgespannten Mütter, ein unerfüllbarer Sehnsuchtstraum. Vielleicht könnten doch viele bei etwas mehr Egoismus ihrem Körper nach Tisch ein paar Minuten der Entspannung gönnen. Oft wäre es gar nicht vollkommen unmöglich. Aber Hausfrauen haben eine Art Scham vor dem Nichtstun, eine innere Rastlosigkeit, die so stark hemmt, daß es nie zum Hinstrecken auf das Sofa kommt.

Warum, wenn der letzte Bissen gegessen und der Tisch abgeräumt ist, sich nicht für eine Viertelstunde hinlegen, die Zeitung in die Hand nehmen und dann ein paar Minuten lang die Augen schließen? Weil die Kinder da sind? ja, ist es wirklich unmöglich, ihnen beizubringen, daß auch die Mutter ihr Anrecht auf Ruhe und Erholung hat?

Frauen, die beruflich nicht daran gehindert sind, sollten es sich zur selbstverständlichen Pflicht machen, nach Tisch etwas auszuruhen. Es muß nicht bis zum Einschlafen kommen, wohl aber ein vollständiges Entspannen des ganzen Körpers sein: Dazu gehört die liegende Lage und absolute Ruhe. Das wirkt schon in wenigen Minuten Wunder und kann in seiner wohltätigen Wirkung nicht überschätzt werden.