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Wohl mit Unrecht sprechen einige Meteorologen den Organismen, wie besonders einigen Tieren, ein gewisses Vorausgefühl der Witterungsverhältnisse ab. Schon von vorneherein dürfte man annehmen können, daß in der Oekonomie der Natur auch in dieser Beziehung Vorkehrungen getroffen worden sind; diese Ansicht wird auch von der Erfahrung vieler bestätigt, die Gelegenheit hatten, die Tiere und ihr Leben im Freien zu beobachten. Vor kurzer Zeit hat auch ein solcher Beobachter, Dr. Franz Knauer, seine diesbezüglichen reichen Erfahrungen veröffentlicht, die allgemeine Beachtung verdienen.

Nicht wenige schon bekannte Wetterregeln, die auf der Beobachtung der Tiere sich gründen, findet er bestätigt. Es werden dabei außer einigen Säugetieren (Maulwurf, Fledermaus, Eichhörnchen, Hase, Mäuse, Schafe, Ziege, Rind, Esel, Hund, Katze u.s.w.) auch sehr viele Vögel namhaft gemacht, welche durch ihr verschiedenes Verhalten die Witterung (besonders Regen) im voraus anzeigen; auch einige Insekten, Kriechtiere und Fische werden angeführt.

Nach Dr. Knauer hat die Untersuchung des Baues so mancher Tierarten ergeben, daß die Empfindlichkeit, derselben für Veränderungen im Luftdruck, in der Feuchtigkeit der Luft usw. in der ganzen Anlage dieses ihres Baues begründet ist. Man hat, wie er bemerkt, bei solchen Tieren überraschende Einrichtungen vorgefunden, die an Präzision unseren physikalischen Instrumenten gleichkommen. So weist er u. a. darauf hin, daß die Schwimmblase der Fische als vorzüglicher Luftdruckmesser angesehen werden müsse, die auf Art der Manometer unserer Dampfkesseln funktionieren; selbst die verschiedenen Arten dieser Manometer werden bei dieser Einrichtung der Fische gefunden.

Dr. Knauer schließt mit Recht aus diesen und anderen Einrichtungen, daß die damit ausgestatteten Tierarten gegen die äußeren Einflüsse der Witterung sehr empfindlich sein müssen, daher auch bei genauer Beachtung als "Wetterpropheten" gelten können.