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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Neues Österreich

18.5.1946

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Oesterreich wird wieder lebensfähig sein, wenn es wieder frei ist!

Innenminister Helmer und Staatssekretär Graf in Innsbruck

Innsbruck, 17. Mai.

Donnerstag abend trafen nach kurzem Aufenthalt in Salzburg der Bundesminister für Inneres Helmer und Staatssekretär Graf auf ihrer Inspektionsreise in Innsbruck ein. Sie waren in Schwaz von Landeshauptmann Doktor Weißgatterer erwartet und nach Innsbruck geleitet worden, wo sie von Bürgermeister Dr. Melzer empfangen wurden.

Im Rathaus hielten Bundesminister Helmer und Staatssekretär Graf mit den Mitgliedern des Innsbrucker Gemeinderates Besprechungen über die dringendsten Fragen der inneren Verwaltung ab. Auf die Begrüßungsansprache des Bürgermeister Dr. Melzer erwiderte Bundesminister Helmer und führte aus:

"Ein Jahr ist bereits vergangen und wir sind noch immer in Zonen eingeteilt. In Tirol bricht auch wieder der unbändige Aufbauwille zutage. Doch sind wir bisher erst befreit und noch nicht frei.

Große Schwierigkeiten sind zu überwinden, haben wir doch eigentlich im Augenblick fünf Herren zu dienen und wollen dabei für Österreich unser Bestes tun. Die Regierung in Wien hat sich schon lange nicht so gut mit den Bundesländern verstanden wie gerade in der heutigen Notzeit."

"Man hat uns", fuhr der Minister fort, "wieder eine freie Volksvertretung gegeben, nun müssen wir erzielen, daß man uns im eigenen Lande auch die volle Freiheit wiedergibt. Dazu gehört aber, daß wir uns selbst verwalten können, dazu müssen wir auch mit der Welt in Verkehr treten können, wie es gerade Tirol und Innsbruck als Fremdenverkehrszentren brauchen. Österreich war lebensfähig und Österreich wird, wenn es wieder frei ist, lebensfähig sein.

Wenn das, was 1938 vom Nationalsozialismus als unser ureigenes österreichisches Eigentum geraubt wurde, nicht wieder zurückkehrt, wie es im Augenblick in einem großen Irrtum über unsere Lage in der Welt erklärt wird, sind unsere Lebensaussichten sehr schlecht. Noch ist aber das Weltgewissen nicht verstummt, und wir müssen es wecken, ehe es zu spät ist. Die Bundesregierung will, daß alle stillgelegten Betriebe wieder aufleben, und daß wir in Österreich wieder glückliche arbeitende Menschen haben."

Minister Helmer schloß seine Rede mit dem Hinweis, daß vor einigen Tagen die in Wien stattgefundene Kundgebung für Südtirol die enge Verbundenheit sichtbar gemacht habe, die zwischen Wien und Südtirol wie den anderen Bundesländern immer bestanden hat, und die sich wieder in der einigen Forderung vereint hat: Südtirol wieder zu Österreich!

Weitere Konferenzen

Freitag vormittag fand in der Landesregierung eine Sitzung der Landesregierung statt, in der wiederholt die wichtigsten Fragen der inneren Verwaltung einer eingehenden Diskussion unterzogen wurden.

Gegen Mittag statteten Bundesminister Helmer und Staatssekretär Graf dem Gouverneur der französischen Zone von Österreich, General Voizard, einen Besuch ab.

Am Nachmittag fand eine eingehende Konferenz des Bundesministers und des Staatssekretärs mit den Bezirkshauptmännern von Tirol statt.

Historischer Zeitungsartikel: Neues Österreich, 18.5.1946

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