25.4.1924
Seit einer Woche sind in den Schaufenstern der Firma Müllegger (Wels, Bismarckstraße) die Haupttreffer der Welser Glocken-Lotterie ausgestellt. Die Ausstellung ist äußerst reichhaltig und es befinden sich unter den Gewinsten sehr wertvolle Gegenstände. Kein Wunder, wenn die Lose reißenden Absatz finden. Das massive Eichenschlafzimmer, die Kücheneinrichtung, das Küchengeschirr, Porzellan- und Glasservice, die versenkbare Nähmaschine, Pendeluhr, Bettdecken, Bettvorleger, Silberkassette, Bilder hofft manche junge Dame zur Ausstattung zu gewinnen.
Die Landwirte finden viele Treffer, die ihnen recht begehrenswert erscheinen z. B. die Sämaschine, die Mähmaschine, die Branntweinbrennerei, die Futterdämpfer, die eisernen Mostpreßspindeln, der kupferne Waschkessel, der Milchseperator, die verschiedenen Abrahmpfannen, die Rolle Sohlen[l]eder, die Oefen. Die Jugend sieht nur die zwei Fahrräder und den Photoapparat, der Geschäftsmann kauft sich Lose schon wegen der Schreibmaschine, des Prismenfeldstechers und des schönen Anzugstoffes; der Hausfrau gefallen eine ganze Reihe von Treffern z. B. ein Sack Nullermehl, 1 Sack Grieß, 2 Kisten Teigwaren, 1 Kiste Seife, 1 Kiste Edelobstwein.
Der Gesamtwert der Treffer dürfte nahezu 70 Millionen Kronen erreichen, übersteigt daher weitaus die gewöhnlichen Gewinnchancen. Wer sich die große Gewinnmöglichkeit nicht entgehen lassen will, sichere sich sofort Lose, die in den Tabaktrafiken, Banken und Wechselstuben und in vielen Geschäften erhältlich sind.
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