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Am Wiener Katholikentag wurde für die Ansprache des Kardinals Erzbischofs Piffl eine eigene Lautsprecheranlage verwendet. Sie ermöglichte es auch den rückwärtigen Teilnehmern, der Rede zu folgen, ja sie setzte sie sogar in einen gewissen Vorteil gegen die vorne postierten Teilnehmer und Festgäste, für die der erste Teil der Rede fast vollkommen verloren ging, da die natürliche Stimme, auf die sie angewiesen waren, den Schall der entfernten Lautsprecher nicht übertönen konnte. Es wird sich daher in Zukunft empfehlen, auch für sie einen Schalltrichter zu bestimmen.

Immerhin wurde es durch die Anlage einem Vielfachen derer, die ohne Lautsprecher den Kardinal nicht gehört hätten, ermöglicht, der Rede zu folgen. Die Stimme und einzelne betonte Worte waren selbst noch auf dem Ring, also ziemlich weit von der Lautsprecheranlage, zu vernehmen. Derartige Lautsprecheranlagen sind in Amerika bei Massenveranstaltungen bereits eine alltägliche Erscheinung. Sie wurden von der Western Electric Company, der größten Telephonfabrik Amerikas, auf Grund ihrer eingehenden Forschungen auf dem Gebiete der Sprachübertragung und Sprachverstärkung entwickelt.

Die von Czeija und Nissl in die Oeffentlichkeit gebrachte Anlage ist die erste ihrer Art in Mitteleuropa. Sie besteht im wesentlichen aus drei Teilen. Ein Spezialmikrophon nimmt die Sprache des Redners naturgetreu auf, ohne daß der Redner in einen Trichter, sondern vollkommen frei in das zirka einen halben Meter vor dem Redner aufgestellte Mikrophon spricht. Die im Mikrophon erzeugten schwachen Ströme werden mit Hilfe von Verstärkungsröhren, wie sie in der Radiotechnik in kleinem Ausmaße üblich sind, ungeheuer verstärkt.

Von dieser Verstärkereinrichtung nimmt nun der Strom seinen Weg zu den einzelnen Lautsprechern, wo er wieder in Schallwellen umgewandelt wird. Mit Hilfe einer solchen Einrichtung ist es möglich, anstatt wie bisher zu maximal 5000 Zuhörern durch normale Rede zu einer Zuhörerschaft, die ein Vielfaches obiger Zahl beträgt, zu sprechen.