22.2.1921
Die in den letzten Tagen auf den Linien der österreichischen Staatsbahnen und ab heute auch der Südbahn vorgenommene teilweise Einstellung des Schnellzugs- und Fernpersonenverkehres ist vor allem auf die außerordentliche Zunahme der Gütertransporte auf den österreichischen Bahnen zurückzuführen. Die Kohlenlieferungen halten sich seit Jahresfrist in unveränderter Höhe; die bedeutende Steigerung des Frachtentransitverkehres läßt aber eine Einschränkung der Tagesschnellzüge als notwendig erscheinen, um so mehr, als die Gütertransporte bisher gegenüber der Personenbeförderung stark zurückgesetzt waren.
Die gegenwärtigen Einschränkungsmaßnahmen haben sich vor allem als notwendig erwiesen, um die Stauungen im Güterverkehre, die bereits einen erheblichen Umfang angenommen haben, zu beseitigen. Demzufolge stellt sich also die eben verfügte teilweise Einstellung der Personenbeförderung nur als vorübergehende Maßnahme dar.
Auf der Linie Wien-Nordbahnhof - Lundenburg werden wegen Kohlenmangels ab gestern nicht die in der Teilstrecke zwischen Wien-Nordbahnhof und Drösing verkehrenden Züge 15/516 S (Wien-Nordbahnhof ab 12 Uhr 25 Minuten, an 5 Uhr 30 Minuten nachmittags) ausgelassen, sondern die Züge 115 und 316 zwischen Wien-Nordbahnhof und Gänserndorf (Wien-Nordbahnhof ab 2 Uhr 10 Minuten, an 5 Uhr 23 Minuten nachmittags).
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.