11.4.1946
Wien, 10. April
Unter dem Vorsitz des Marschalls der Sowjetunion Iwan Konjew fand am 10. April eine ordentliche Sitzung des Alliierten Rates statt. Marschall Konjew und die anderen Oberbefehlshaber General Mark Clark, Generalleutnant Sir Richard Mc Creery und der Général du Corps des Armées Béthouart, begleitet von ihren politischen Beratern und Stellvertretern, besprachen einen Bericht des Brigadegenerals Parminter, des Leiters der UNRRA in Österreich, der sich mit der Lebensmittelversorgung von ganz Österreich und von Wien befaßt.
Der Rat besprach das Problem der freien Reisemöglichkeit österreichischer Staatsbürger innerhalb Österreichs und einigte sich auf eine wesentliche Schwächung der bestehenden Beschränkungen.
Ein Plan für die Bewaffnung der österreichischen Polizei und Gendarmerie wurde angenommen.
Der Rat ermächtigte die österreichische Regierung, ab 15. April den Postverkehr mit Deutschland wiederaufzunehmen.
Der Rat genehmigte die Einführung der Sommerzeit ab 14. April 2 Uhr. Alle Uhren werden um diesen Zeitpunkt um eine Stunde vorgestellt.
Das Reuter-Büro gibt über die Sitzung folgende Mitteilung aus:
Der Alliierte Kontrollrat hat heute in einer sehr kurzen Sitzung grundsätzlich die Aufhebung der Zonenschranken im Personenverkehr für österreichische Zivilisten beschlossen.
Der Kontrollrat stimmte ferner einer einheitlichen Bewaffnung der österreichischen Polizei mit Waffen nichtdeutschen Ursprungs, der Wiederaufnahme des Postverkehrs mit Deutschland ab 15. April und der Einführung der Sommerzeit mit 14. April zu.
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