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V. Der Semmering.

Unter den Wintersportplätzen Österreichs nimmt der Semmering einen besonderen Rang ein; er ist durch seine natürliche Eignung sowie dank seiner kunstreichen Anlagen berühmt geworden und sein Weltruf wurde noch durch großartige Veranstaltungen gefestigt.

Die eleganten Hotels auf dem Semmering haben nicht wenig zu seiner Förderung beigetragen, ihr Vorhandensein lockt auch eine Menge von Gästen herbei, die bisher den Wintersport nur vom Hörensagen kannten und nun durch lebendigen Anschauungsunterricht zu seinen Anhängern geworden sind, daraus ergibt sich auch eine gewisse Mischung unter den Ausübenden, die so anziehend wirkt, das anregende, frohmütige Leben und treiben, das besonders an Feiertagen kräftig pulsiert.

Man kann sich schwerlich ein schöneres Bild vorstellen. Die bunten Gestalten in der schneedurchfrischten und sonnenvergoldeten Winterlandschaft - die Phantasie eines Segantini hätte solche Bilder nicht schöner komponieren können, wie sie sich hier ungezwungen von selbst ergeben.

Die sportliche Bedeutung des Semmerings liegt in dem geradezu verschwenderischen Ausbau der Bob-Rodelbahnen und Sprungschanzen. Dabei ist die Kette der technischen Anlagen, die der Österreichische Wintersport-Club, der sich bleibende Verdienste um den Semmering erworben hat, noch lange nicht abgeschlossen.

Das nächste Projekt ist die Schaffung einer großen Eisbahn, die ihresgleichen in der Welt nicht haben wird. Nahezu eine halbe Million Kronen sind schon investiert worden und doch haben die eifrigen Entrepreneure noch verschieden Aufgaben zu lösen, damit der Semmering allen, selbst den verwöhntesten Ansprüchen nach jeder Richtung hin entspricht.

Hiezu gehört nicht nur jene schon erwähnte Eisbahn, auf der auch Gasselrennen abgehalten werden sollen, sondern auch entsprechende Abholzungen zur Schaffung günstiger Skiabfahrten und Hütten, die den Skiläufern auf Touren als Stützpunkte dienen. Damit würde man ein Tourengebiet von ungeahnter Schönheit erschließen.

Die Ochsnerhöhe, das Ziereck, der Pinkenkogel, der Drahtekogel und andere Höhen, die bisher noch wenig befahren wurden, werden dann neue dankbare Zielpunkte sein. Der Krieg hat die Lösung dieser Aufgaben zurückgehalten, kann sie aber nicht verhindern. Wenn wieder einmal ruhige Zeiten eintreten, in dem sportliche Arbeit möglich ist, dann wird auch das letzte getan, um den Semmering zu einem vollkommenen Wintersportplatz zu gestalten. Dann braucht er keinen Vergleich zu scheuen, auch nicht den mit den großartigen Schweizer Plätzen.

F.S.