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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Neues Österreich

29.1.1946

Historisches Logo der Zeitung »Neues Österreich«

Wiederaufnahme des Postscheckverkehrs in ganz Österreich

Der alte österreichische Erlagschein kommt wieder

Der Leiter des Österreichischen Postsparkassenamtes, Vizegouverneur Dr. Hofmann, teilte einem Vertreter des "Neuen Österreich" mit, daß mit Bewilligung der alliierten Militärregierung ab 1. Februar der Postscheckdienst wieder im ganzen Bundesgebiet aufgenommen wird.

Bei der enormen Bedeutung des Postscheckverkehrs für das gesamte Wirtschaftsleben bedeutet die Ausdehnung des Scheckverkehrs eine weitere Normalisierung der allgemeinen Verhältnisse und einen nicht unwesentlichen Fortschritt im österreichischen Wiederaufbau, der um so höher zu bewerten ist, als sich das Postsparkassenamt nach der Flucht der nationalsozialistischen Leitung im April 1945 in einem wahrhaft chaotischen Zustand befand.

Nunmehr wird es wieder möglich sein, bei allen Postämtern Österreichs Einzahlungen durch Erlagscheine auf Scheckkonten des Postsparkassenamtes in Wien zu leisten und ebenso Auszahlungen zu veranlassen. Ergänzt wird dieser Fortschritt durch die Wiederaufnahme des Giroverkehrs durch die Nationalbank. Die günstigen Folgen für die Wiederbelebung des österreichischen Wirtschaftslebens werden sich nach kurzer Zeit bemerkbar machen.

Die Auszahlung sämtlicher Renten, Gehälter, Pensionen und der Staatszahlungsverkehr, die bis jetzt durch die Demarkationslinie unterbrochen oder nur bedingt durchführbar war, wird nun reibungslos funktionieren.

Jene Zonen, die seit dem Vorjahr ohne Scheckverkehr waren, werden wieder einbezogen und das Postscheckamt Linz, das für die amerikanische Zone errichtet wurde, wird in das Postsparkassenamt Wien überführt. Dadurch werden die beiderseits der Demarkationslinie eingefrorenen Guthaben wieder ausgetauscht, soweit es das Schillinggesetz zuläßt.

Auch einzelne Einrichtungen, die sich besonderer Beliebtheit erfreuten, sollen wiederkehren. So wird es, einem Wunsch weitester Kreise entsprechend, in Kürze wieder den alten Erlagschein geben und Einzahlungen auf Erlagscheine werden durch Überweisung von Scheckkonten erfolgen können. Auf diese Weise werden die letzten deutschen Bestimmungen bezüglich des Postscheckdienstes, die infolge der überspitzten bürokratischen Färbung sehr unbeliebt waren, verschwinden. Der bewährte österreichische Postscheckverkehr, wie er bis zum Jahre 1938 bestanden hat, wird in vollem Umfange wieder hergestellt werden.

Es liegt in der Natur der Sache, daß Unmengen von technischen Schwierigkeiten zu überwinden waren, bevor der alte neue Scheckverkehr aufgenommen werden konnte. Sämtliche Drucksorten mußten neu aufgelegt werden. Im Amt selbst waren vielfache Umstellungen notwendig.

Historischer Zeitungsartikel: Neues Österreich, 29.1.1946

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