4.6.1925
Ein sehr trauriges Bild von der fortschreitenden Verjudung Wiens ergibt sich aus der Wiener Religionsstatistik, die in der letzten Nummer der "Statistischen Nachrichten" enthalten ist. Während von 1910 bis 1923 eine starke Abnahme der Bevölkerung und vor allem ihres römisch-katholischen Teiles eingetreten und dieser von 1,763.375 auf 1, 518.330, also um 13.9 Prozent zurückgegangen ist (wo allerdings auch der Abfall vom Katholizismus in Betracht zu ziehen ist, durch den die Zahl der Evangelischen von 76.850 auf 89.132 und jene der Konfessionslosen von 4.766 auf 33.087 stieg), hat sich die Zahl der Juden von 175.318 auf 201.513, also um 14.94 Prozent vermehrt.
Der Anteil der Juden an der Wiener Gesamtbevölkerung stieg in der gleichen Zeit von 8.62 auf 10.80 Prozent. Dabei ist aber zu betonen, daß auch diese Zeilen die Verjudung Wiens nur teilweise zum Ausdrucke bringen, da es sich hier nur um eine Religions- und nicht um eine rassenmäßige Statistik handelt, die große Zahl der getauften Juden in ihr also nicht aufscheint.
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