17.10.1906
Ein auf dem k. k. Militärschießstande auf der Thaurer Muhre kommandierter Kaiserjäger unterhielt mit einer Bauerndirne eines Nachbarortes ein Liebesverhältnis, und kam in seiner dienstfreien Zeit öfter in das Wohnhaus des Dienstgebers seiner Auserwählten. Auch den Umstand, daß täglich eine Kuh von dort auf die Weide in die Nähe des Schießstandes getrieben wird, wußte der Schlaumeier auszunützen.
Er schrieb seiner Liebe duftige Briefchen und barg diese in der Kuhschelle der ihm wohlbekannten Kuh, welche zu Hause im Stalle von seiner Liebe betreut wurde. Kürzlich kam aber der Dienstgeber selbst zur Kuh und stutzte, als die am Halse angehängte Glocke keinen Laut von sich gab.
Bei näherer Untersuchung fand er in der Höhlung der Glocke den mit der Adresse versehenen Liebesbrief an seine Stallmagd vor. Er hat diesen auch neidlos ausgefolgt.
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