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Gestern kam es in Graz und in Prag wieder zu bedauerlichen Ausschreitungen. Der deutschfreisinnige Mob überfiel in Graz auf offener Straße einige katholische Studenten, versuchte ihnen die Kopfbedeckung zu stehlen und mißhandelte sie schließlich. Selbst die gegenüber der Gasse so nachsichtige Grazer Polizei sah sich bemüßigt, zweimal vom Leder zu ziehen und 11 Verhaftungen vorzunehmen, um den deutschfreisinnigen Pöbel vor weiteren Exzessen abzuschrecken.

In Prag wiederholten gestern anläßlich des Sonntagsbummels der deutschen Studenten die Nationalsozialen ihre nunmehr schon üblichen Sonntagsausschreitungen. Aber während in Prag der tschechische Fanatismus wenigstens den nationalen Gegensatz für sein gesetzwidriges Verhalten in Anspruch nehmen kann, handelt es sich in Graz um einen Ueberfall von Deutschen auf Deutsche. Wenn im tschechischen Prag deutsche Studenten von einer aufgehetzten Menge gehindert werden, ihren üblichen Samstagsbummel abzuhalten, so entrüstet sich die ganz Presse über diese Gewalttaten. Mit Recht.

Aber im deutschen Graz ergeht es deutschen Studenten, falls sie katholisch sind, nicht besser. Nur abgrundtiefe Heuchelei könnte die Exzesse gegen Deutsche im tschechischen Prag verurteilen, die Ueberfälle auf Deutsche im deutschen Graz aber billigen. Es ist höchste Zeit, den Gewalttätigkeiten der Gasse, gehen sie nun von deutscher, slavischer oder welch einer Seite immer aus, mit aller Entschiedenheit und Strenge entgegenzutreten.