13.9.1930
Ich war am 22. August in die Radio-A. G. vorgeladen und erhielt die Gebühr bis 31. Dezember 1930 nachgesehen. Gleichzeitig wurde mir mitgeteilt, daß am 1. Jänner 1931 keine Nachsicht der Gebühren mehr eintritt.
Diese Maßnahme wird tausende Arbeitslose und Altersrentner schwer treffen, denn das Radio ist ja das einzige Vergnügen, das wir haben. Wir sind leider nicht einmal in der Lage, von unserem kargen Einkommen zwei Schilling monatlich zu bezahlen und werden also auf das Radio verzichten müssen.
Den Teilnehmern mit einem Monatseinkommen von 700 Schilling will man die Gebühren ermäßigen. Vielleicht gelingt es, durch eine Veröffentlichung diese schreiende Ungerechtigkeit zu verhindern.
M. St., Wien, 15. Bez
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