22.12.1955
Die OeVP-Abgeordneten Dr. Wilberg, Zweimüller, Ganglberger und Genossen haben am 15. Dezember im Landtag an Landeshauptmann Dr. Gleißner wegen der unerträglichen Rundfunkempfangsverhältnisse eine Anfrage gerichtet. In dieser Anfrage heißt es u. a., daß die am 6. November d. J. durchgeführte, und wie es hieß, "endgültige" neue Welleneinteilung des österreichischen Rundfunks, die angeblich eine wesentliche Verbesserung des Rundfunkempfanges herbeiführen sollte, in Wirklichkeit die Empfangsverhältnisse in Oberösterreich in einer Weise verschlechtert habe, die nicht mehr hingenommen werden könne.
In weiten Gebieten Oberösterreichs, insbesondere fast im ganzen Innviertel, in großen Teilen des Salzkammergutes und des Mühlviertels können seit dieser Wellenänderung überhaupt keine österreichischen Sender mehr empfangen werden. - Auch vom staatspolitischen Standpunkt aus ist es unvertretbar, daß die Bevölkerung weiter Gebiete auf das Abhören ausländischer Sender angewiesen ist, weil der österreichische Rundfunk technisch nicht in der Lage ist, die Voraussetzungen für einen einwandfreien Rundfunkempfang im Mittelwellenbereich zu schaffen.
Der Landeshauptmann wurde gefragt, ob er bereit ist, den Ursachen des Chaos im Empfangsverhältnis des österreichischen Rundfunks auf den Grund zu gehen und bei den maßgebenden verantwortlichen Behörden auf ehebaldigste Behebung dieses Zustandes hinzuwirken. Der Landeshauptmann erklärte, die Anfrage erst in der nächsten Sitzung zu beantworten, bezeichnete aber auch seinerseits die Rundfunkempfangsverhältnisse in Oberösterreich als unerträglich.
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