15.12.1955
Auf der Jahressitzung der mathematisch-physikalischen Gesellschaft in Innsbruck teilte Professor Dr. Cap, der im Auftrag der Universität Innsbruck an der Genfer Atomkonferenz im heurigen Jahr teilgenommen und einen Studienurlaub zum Studium der Einrichtungen für die friedliche Nutzung der Atomkraft in Frankreich verbracht hat, mit, daß für Linz zum Zwecke großer Industrieforschung der Bau eines Atomreaktors 1. Klasse geplant sei, der 100 Millionen Schilling kosten würde.
Mit dem Reaktor wäre auch zur Verwertung der von ihm gelieferten radioaktiven Isotopen eine radiochemische Fabrik nötig. Prof. Cap führte des weiteren aus, daß durch Atomenergie erzeugter Strom pro Kilowatt nur 5,25 Groschen kosten würde, während derzeit unser billigster Wasserkraftstrom 20 bis 25 Groschen pro Kilowatt kostet.
(Es darf aber nicht übersehen werden, daß für die Kernspaltung selbst, die Gewinnung der Atomkraft, riesige Mengen elektrischer Energie nötig sind. Red.)
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