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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Neues Österreich

13.10.1945

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Wiederaufbau der Staatsoper

Die Sowjetunion spendet Baumaterialien und 2 Millionen Schilling

Gestern wurden die leitenden Persönlichkeiten der Staatsoper, Direktor Salmhofer, der technische Leiter Fritsch und Hofrat Waldmüller als Vorsitzender des Wiederaufbaukomitees verständigt, daß die Sowjetunion und die Rote Armee beschlossen haben, sich am Wiederaufbau der Wiener Staatsoper durch eine aktive Hilfeleistung zu beteiligen.

In Vertretung der Sowjetbehörden gab Oberst Piterski bekannt, daß diese Hilfeleistung sich aus drei Posten zusammensetzt:

aus einer Spende in der Höhe von 2 Millionen Schilling, aus der unentgeltlichen Lieferung von Baumaterialien, insbesonders von Zement, Ziegelwerk usw. und aus der gleichfalls unentgeltlichen Beistellung von Transportmitteln.

Dadurch hat es die Sowjetunion ermöglicht, daß mit dem Aufbauwerk sofort begonnen werden kann und daß eine Kunststätte, durch deren Zerstörung weit über den Kreis der Kunstfreunde hinaus unser Heimatgefühl schmerzlichst getroffen wurde, zu neuem Leben erwachen wird. Man darf nicht vergessen, daß ähnliche Zerstörungen und Verwüstungen weit schlimmerer Natur in der Sowjetunion selbst angerichtet wurden, und zwar durch die deutsche Armee, der leider auch österreichische Soldaten angehörten.

Unersetzliche Baudenkmäler wie das Schloß Petershof, das Katharinenschloß, die Kathedralen von Minsk und Smolensk und viele andere wertvolle Kunstbauten wurden in Schutt und Asche gelegt. Die Bevölkerung Wiens wird es zu würdigen wissen, wenn die Sowjetregierung und die Rote Armee als Augenzeugen der Vernichtungswut, die sich in ihrem eigenen Lande ausgetobt hat, jetzt bei uns, in unserem Lande die Spuren der Verwüstung tilgen und mildern wollen.

Selbstverständlich ist die tatkräftige Hilfe des Sowjetstaates gleichsam nur als ein Auftakt zu betrachten, als ein wirkungsvoller Impuls für die Fortsetzung und Vollendung des Aufbauwerkes, an dem sich vor allem die Wiener und Österreicher beteiligen müssen, neben ihnen aber auch das gesamte kunstliebende Ausland, das seit jeher von der Wiener Staatsoper die reichsten künstlerischen Geschenke empfangen hat.

Die Wiener Staatsoper wird an alle Musikfreunde innerhalb und außerhalb unserer Grenzen den Appell richten, dem vorbildlichen Beispiel der Sowjetunion und der Roten Armee zu folgen.

Von der Staatsregierung wird mitgeteilt, daß die zuständigen Staatsämter in nächster Zeit die Pläne ausarbeiten werden, die die Grundlage zur Durchführung des hochherzigen Entschlusses der Sowjetregierung bilden werden.

Historischer Zeitungsartikel: Neues Österreich, 13.10.1945

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