4.11.1924
Die Beschäftigung der fünf Zündholzfabriken Oesterreichs mit etwa 1500 Leuten ist ziemlich günstig. Die Industrie arbeitet mit 70 bis 75 Prozent der Friedensleistung und erzeugt etwa 70.000 bis 75.000 Meterzentner im Jahre. Die Preisrichtung bewegt sich eher nach abwärts, weil die österreichische Produktion weitaus größer ist, als der Bedarf und wir seit dem Umsturz in der Ausfuhr sehr ungünstig gestellt sind. Zur Ausfuhr gehören Zündhölzchen aus Espenholz und dieser Rohstoff ist in Oesterreich nicht zu haben und kommt beim Bezuge aus Polen viel zu teuer. Das inländische Rohprodukt, Nadelhölzer oder Laubhölzer, ist nicht erstklassig, hat Fehler, welche eben die Herstellung einer Qualität, die mit den besten schwedischen Hölzern konkurrieren kann und die im Ausland verlangt wird, unmöglich macht.
Dazu kommt noch, daß wir infolge unserer teuren Produktion im Preise nicht konkurrieren können und daß die Nachfolgestaaten (Ungarn, Jugoslawien, Polen) früher Absatzgebiete waren, die sich seit dem Umsturz ihre Industrie selbst errichtet, bzw. vergrößert haben. Die noch bestehende Ausfuhr richtet sich teilweise in die Monopolländer, wie Rumänien und Griechenland, und außerdem noch etwas in die Levante und nach Polen. Der Zündholzexport dürfte im vorigen Jahre etwa 30.000 Meterzentner betragen haben.
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