20.5.1911
In der Pariser Akademie der Wissenschaften hat der durch seine Arbeiten auf photographischem Gebiete bekannt gewordene Professor Lippmann merkwürdige Arbeiten eines seiner Berufsgenossen vorgelegt. Er zeigte photographische Bilder, deren Aussehen wechselte, je nachdem, unter welchem Sehwinkel man sie betrachtete. Ein Bild zeigte z. B. den Kopf einer Dame, die je nach der Betrachtungsweise die Augen offen oder geschlossen hatte, so daß die Täuschung entstand, man sähe, wie sie die Augen zuschlug oder öffnete.
Noch merkwürdiger waren Blumenbilder, deren Farben sich veränderten. In beiden Fällen ist das überraschende Ergebnis dadurch erreicht, daß über der Bildschicht eine durchsichtige Schicht mit einem Netzwerk von ganz feinen Strichen liegt. Je nachdem, wie das Auge die einzelnen Teile des Bildes hinter den Linien (die gefärbt sein können), sieht, ändern sich die Farben oder das Aussehen des abgebildeten Gegenstandes.
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.