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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Tages-Post

27.1.1919

Historisches Logo der Zeitung »Tages-Post«

Unzulänglichkeiten der Fleischversorgung in Wels.

Aus Wels schreibt man uns vom 26. d. M.:

Infolge ungenügender Schlachtviehlieferung mußte am letzten Donnerstag wieder einmal hier die Fleischabgabe gänzlich entfallen, so daß die Welser Bevölkerung für die ganze Woche mit 10 Deka per Person sich begnügen mußte. Dem Bezirke Wels sind pro Monat 130.000 Kilogramm Lebendgewicht, das sind zirka 400 Schlachtrinder, zugewiesen, von denen zirka drei Viertel auf die Stadt Wels entfallen. Das Quantum wäre ja ausreichend, jedoch ist das Kontingent an den Umstand geknüpft, daß es zur Gänze im Bezirke Wels aufgebracht werden muß, was bei dem heutigen Viehstande unmöglich ist.

Nunmehr hat sich Bürgermeister Richter neuerlich mit einem Dringlichkeitsantrage an den Landesausschuß gewendet. Er weist hin, daß die Bevölkerung der Stadt Wels ohnehin im Vergleiche zu anderen Bezirken nur 20 Deka Fleisch per Person und Woche erhält, welches Quantum nun auf 10 Deka herabgedrückt wird, und betont, daß bei Fortdauer dieses Zustandes mit der Möglichkeit, ja sogar mit der Wahrscheinlichkeit gerechnet werden muß, daß die Unzufriedenheit der Bevölkerung in elementarer, die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährdender Weise zum Ausdrucke gelangt.

Der Antrag lautet weiter wörtlich: Der Landesausschuß werde beauftragt, sofort bei der provisorischen Landesregierung das Geeignete zu veranlassen, daß die von derselben bisher aufrecht gehaltene Bedingung, daß die 130.000 Kilogramm Lebendgewicht aus dem Bezirke Wels selbst aufgebracht werden müssen, fallen gelassen und der Zukauf von mindestens 10.000 Kilogramm Lebendgewicht in den politischen Bezirk Wels sofort verfügt werde.

Der Landesausschuß möge dies gleichzeitig zum Anlasse nehmen, die Gebarung der Landes-Viehverwertungsstelle, welche das in Oberösterreich angekaufte Vieh schlachtet und um hohe über die gesetzlich festgelegten Höchstpreise des Landes hinausgehende Preise nach Wien verkauft und dadurch den Unwillen sowohl der Konsumenten als auch der Produzenten im Lande hervorruft, auf das Genaueste zu untersuchen und hierüber in einer der nächsten Sitzungen der Landesversammlung zu berichten.

Historischer Zeitungsartikel: Tages-Post, 27.1.1919

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