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Der Vorstand der Heimatwehren fordert die Tiroler Bevölkerung zur Wahrung der Ruhe und Besonnenheit sowie zur Selbstzucht und zum Zusammenschluß in eine einheitliche Front auf. Dr. Steidle teilt über die Veranlassung dieses Aufrufes ... folgendes mit:

Es gilt nun, zu zeigen, daß wir uns nur auf eigene Kraft verlassen. Anarchische Zustände dürfen in Tirol nicht eintreten. Wir wissen nicht, wie sich die Dinge in Wien weiter gestalten, eines aber ist sicher, Tirol muß die Ordnungszelle bleiben, komme was da wolle. Wir im Tiroler Selbstschutzverbande vereinigte Männer, Zehntausende an Zahl, fordern von der Bundesregierung, daß sie alles aufbiete, um die Ordnung im Lande zu erhalten. Die Tiroler Landesregierung hat die Pflicht, dort, wo der Staat gegen die vitalen Interessen des Landes handelt, aufzutreten.

Kommt es zu einem Konflikt in Wien, so steht das Recht auf unserer Seite. Von Wien aus ist die Balkanisierung Österreichs erfolgt, und in den letzten Tagen haben gewissenlose Volksausbeuter und landfremde Wucherer am Valutamarkt eine tolle Hausse hervorgerufen und dem Staate den Todesstoß versetzt. Findet die Wiener Regierung nicht die Energie, diesen Augiastall mit einem eisernen Besen zu säubern, dann sind wir geschiedene Leute.

Dieser Artikel ist auch zu lesen in:

Dokumentation zur österr. Zeitgeschichte 1918 - 1928
(Christine Klusacek, Kurt Stimmer)
Jugend und Volk