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Seit den letzten Nationalratswahlen befinden sich die Sozialdemokraten auf dem Vormarsch ins Dorf. Nun ist es aber ja so, um ein volkstümliches Wort zu gebrauchen, bis Leonding geht es ganz leicht, von dort an aber zieht sich der Weg. So muß man also, so lange das Dorf noch nicht erobert ist, die Sache ein wenig anders anpacken und so marschierten am Wahltage aus den Industrieorten etliche rote Touristen hinaus in die Dörfer, machen dort Wahlzeugen und Wahlbeisitzer und haben nachher eine mächtige Freude, wenn sie wieder eine Gemeinde "erobert" haben, - weil der sozialdemokratische Wahlbeisitzer oder Wahlzeuge aus der Stadt rot gewählt hat.

So opferten sich vier Mann für das Wahllokal bei Herrn Buchgeher in der Gemeinde Gramastetten. Drei, die wahrscheinlich den Polsterzipf noch nicht auslassen konnten, trabten gegen Mittag von Linz her an. In Sankt St. Agatha stellt sich der Vormarsch so dar: Die Sozialdemokraten haben dort 5 Stimmen erhalten gegen vier Stimmen bei der letzten Wahl. Also ein "Sieg", den auszuposaunen das "Tagblatt" nicht unterlassen sollte. Es war auch ein schöner "Sieg". Denn von den fünf Sozialdemokraten stammten 3 aus Eferding, die mit einem vierten, nicht stimmberechtigten Genossen nach St. Agatha wanderten.

Von Linz aus begaben sich zwei Sozialdemokraten auf den Vormarsch nach Schenkenfelden. Sie waren aber schlechte Kämpfer, denn trotzdem sie in Schenkenfelden mitstimmten, hat sich die Stimmenzahl der Roten von 22 auf 11 erniedrigt. Der "Vormarsch" in Mining, wo die Roten bei den letzten Landtagswahlen 181 Stimmen hatten, läßt sich am besten in Zahlen ausdrücken: Mai 1919: 181, Oktober 1920: 129, Oktober 1923: 109, Mai 1925: 81. Nur so weiter! In Altschwendt hatten die Anstrengungen der Sozialdemokraten einen Bombenerfolg: Es wählte überhaupt niemand sozialdemokratisch, Glück auf!