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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Neue Warte am Inn

2.6.1955

Historisches Logo der Zeitung »Neue Warte am Inn«

Farbfernsehen auch in Oesterreich geplant

Die Einführung des Farbfernsehens wird nunmehr auch für Europa aktuell, wie aus den Besprechungen und Diskussionen auf der Teiltagung des "Comite Consultative International des Radiocommunications" (CCIR), die vom 22. März bis 6. April in Brüssel stattfand, zu erkennen war, meldet der "Wochenspiegel". Das CCIR ist ein zwischenstaatlicher beratender Ausschuß für das gesamte Funkwesen. An der Brüsseler Tagung nahmen auch Vertreter des Oesterreichischen Rundfunks und der Post- und Telegraphenverwaltung teil.

Der Aeußerung eines westdeutschen Tagungsteilnehmers war zu entnehmen, daß man in der Deutschen Bundesrepublik hofft, bereits in vier bis fünf Jahren mit dem Farbfernsehen, das es derzeit noch in keinem europäischen Land gibt, beginnen zu können. Für Oesterreich dürfe der gleiche Termin in Frage kommen, da beabsichtigt ist, das Farbfernsehen auf gesamteuropäischer Basis einzurichten.

Fernsehen kann nur dann wirtschaftlich betrieben werden und den Teilnehmern interessante Programme aus allen Teilen der Welt bringen, wenn sich eine große Zahl nationaler Rundfunk- bzw. Fernsehgesellschaften zu einer Programmaustauschgemeinschaft zusammenschließen. Dies wurde bereits im Rahmen der "Eurovision", dem Programmaustauschzyklus der nationalen Fernsehgesellschaften auf gesamteuropäischer Basis, durchgeführt.

Die ideale Voraussetzung für einen weiträumigen Programmaustausch der Nationen untereinander wäre das Vorhandensein einer einheitlichen technischen Fernseh-Norm. Das ist jedoch, was das Schwarz-Weiß-Fernsehen betrifft, in Europa leider nicht der Fall. Einzelne europäische Länder verwenden nämlich verschiedene Zeilennormen für ihre Uebertragungsmittel.

(Bekanntlich entsteht das Bild auf dem Fernsehschirm dadurch, daß in der Bildröhre ein Elektronenstrahl auf elektromagnetischem Wege abwechselnd auf verschiedene Stellen des Fernsehschirms gelenkt wird und an der Stelle, an der er jeweils den Schirm berührt, Lichtpunkte verschiedener Helligkeitsgrade hervorruft. Der Elektronenstrahl tastet den Schirm förmlich ab. Dieses Abtasten erfolgt zeilenförmig und in so rascher Folge, daß das Auge getäuscht wird und den Eindruck eines beweglichen Bildes erhält, da die Folge der einzelnen durch Lichtpunkte gezeichneten stehenden Bilder ähnlich rasch wechselt wie beim Film.)

In England z. B. verwendet man eine Fernsehnorm von 405 Zeilen. Es stehen als[o] 405 Zeilen von Lichtpunkten auf dem Fernsehschirm übereinander. Frankreich sendet 819-zeilig und die USA benützen 525 Zeilen. Die übrigen europäischen Länder haben sich für die Verwendung eines 625 - Zeilen - Systems entschlossen. Diese Versplitterung in verschiedene Fernsehnormen, die beim Schwarz-Weiß-Fernsehen eingetreten ist und die beim Programmaustausch zwischen Ländern mit verschiedenen Zeilennormen die Verwendung komplizierter und kostspieliger Apparaturen erfordert, will man beim Farbfernsehen vermeiden.

Wahrscheinlich wird man im nächsten Jahr in Warschau die Einführung der 625-Zeilen-Norm für das europäische Farbfernsehen beschließen. Die Besitzer von Schwarz-Weiß-Geräten dürfen unbesorgt sein: Sie werden auch mit ihren derzeitigen Geräten, sofern diese, wie in den meisten europäischen Ländern, nach der 625-Zeiten-Norm konstruiert sind, auch Farbsendungen empfangen können, die sie allerdings nur in schwarz-weiß sehen werden. Obwohl Farbfernsehgeräte für die geplante europäische Farbfernseh-Norm noch in Entwicklung begriffen sind, steht doch schon fest, daß deren Besitzer noch vor Einführung des Farbfernsehens Schwarz-Weiß-Sendungen werden empfangen können.

Historischer Zeitungsartikel: Neue Warte am Inn, 2.6.1955

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