25.12.1925
Wegen der Hockersteuer kam es vor einigen Tagen in einem Gasthause in Lauffen zu schweren Beleidigungen der Ueberwachungsorgane. Bekanntlich sind in Lauffen zwei Nachtwächter angestellt, welche auch die Sperrstunde in den Gasthäusern zu überwachen haben und kontrollieren müssen, ob die Hockersteuer entrichtet wird. An einem der letzten Tage kam nun der Nachtwächter Hocker ins Gasthaus Sittenthaler, um die Sperrstunde anzukündigen.
Im Gasthause befanden sich unter anderen noch die beiden Hilfsarbeiter Franz Maherndl in Lauffen Nr. 15, und Johann Zeppezauer in Lauffen Nr. 16, Gemeinde Bad Ischl, wohnhaft. Der Nachtwächter forderte die Anwesenden auf, die Hockersteuer zu bezahlen oder das Lokal zu verlassen, worauf sich die beiden Vorgenannten aufhielten, unter anderem schwere Beleidigungen gegen das Organ losließen, diesem zuriefen "ihr hungrigen Nachtwächter", und sich weigerten, die Hockersteuer zu entrichten.
Sie bemerkten auch, wenn in Lauffen ein sozialdemokratischer Gemeindeausschuß wäre, so wäre in Lauffen keine Hockersteuer zu entrichten. Auch andere Beschimpfungen sollten diese beiden noch dem diensttuenden Organe zugerufen haben. Sicherlich werden diese beiden aber noch davon überzeugt, daß auch die Hockersteuer für sie existiert.
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