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Die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler hat im Ausland nur an einzelnen Stellen vorübergehend Besorgnisse hervorgerufen, die wie die bald wieder beruhigte Haltung der Londoner Börse zeigt, schnell schwanden. In den redaktionellen Auslassungen der meisten Londoner Blätter wird darauf hingewiesen, daß Hitler, der ja auf eine Zusammenarbeit mit den übrigen Mitgliedern des Koalitionskabinetts angewiesen sei, kaum daran denken könne, die Hauptpunkte des nationalsozialistischen Parteiprogramms durchzuführen.

Auch in Paris wurde die Kanzlerschaft Hitlers ohne Nervosität aufgenommen und wird zurückhaltend jedoch im allgemeinen mit Ruhe beurteilt, da man schon seit langem auf dieses Ereignis gefaßt war. Die meisten Blätter glauben, daß Hitler nur um den Preis großer Zugeständnisse an die anderen im Kabinett vertretenen Parteien habe zur Macht gelangen können, und sehen darin für die künftige Politik des Reiches ein mäßigendes Element. Daß Herr v. Neurath das Außenministerium beibehält, lasse keine tiefe Veränderung der auswärtigen Politik des Reiches voraussehen. Immerhin verweisen verschiedene Blätter auf die Gefahr, die in der moralischen Evolution liege, die den Führer der Nationalsozialisten auf den ersten politischen Posten des Reiches gebracht habe, und auf die Keime von Schwierigkeiten, die ein derartiges Ministerium in sich trage.

In Polen äußert die nationalistische Presse gewisse Besorgnisse, während die der Regierung nahestehenden Blätter nur die Möglichkeit innerpolitischer Krisen erörtern, aber keine Aenderung der deutschen Außenpolitik erwarten.

Rückhaltlos begrüßt wird die neue deutsche Regierung von der italienischen Presse. "Giornale d'Italia" spricht von einem Triumph des neuen Deutschland, das sich sowohl von dem Weimarer Regime wie auch von dem längst überwundenen Regierungssystem der Vorkriegszeit vollkommen getrennt habe.