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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Reichspost

23.5.1926

Historisches Logo der Zeitung »Reichspost«

Die Aufklärung der Kinder.

Ueber geschlechtliche Aufklärung äußert sich der Münchner Mediziner Universitätsprofessor Dr. Nothafft sehr ernst. Man habe sich davon große Dinge für den Rückgang der Geschlechtskrankheiten versprochen. Aber davon kann keine Rede sein, vielmehr sind sie durch den Krieg noch stark gestiegen.

"Die besten Mittel gegen unerwünschte Beziehungen sind die Unkenntnis des Geschlechtlichen und das Schamgefühl. Die Unkenntnis läßt sich natürlich nur bis zu einem gewissen Alter erhalten. Trotzdem ist es grundverkehrt, wenn man den Schleier vorzeitig hebt. Klassenweise Belehrungen, womöglich gar durch einen eigens hiezu berufenen Arzt, wie sie vorübergehend da und dort Mode waren, sind geradezu Verbrechen an den Kinderseelen ...

Die Aufklärung gehört ins Elternhaus. Nur die Eltern können individualisieren; nur sie kennen die Seele ihres Kindes so genau, daß sie wissen, was sie schon verträgt. Auch die Eltern werden gut tun, nicht eigene Belehrungsstunden zu halten, vielleicht an Hand von einem gedruckten Leitfaden, sondern auf Fragen des Kindes, falls es noch nicht reif ist, ausweichend und ablenkend (nicht belügend!), falls es aber reif ist, wie von etwas Selbstverständlichem zu sprechen ...

Wenn aber draußen in der Oeffentlichkeit Belehrungen stattfinden, dann steigern sich die Gefahren, daß durch die Belehrung mehr Schaden als Nutzen gestiftet wird, ganz bedeutend ... Je feiner das Schamgefühl entwickelt ist, desto stärkeren Schutz muß es gegen den Ansturm des Geschlechtlichen verleihen. Wer dem Volk und besonders dem Kinde dieses geschlechtliche Schamgefühl nimmt, schwächt es daher im Kampf ...

Man soll nicht glauben, daß die rein verstandesmäßige Belehrung ein genügender Wall ist. Gegenüber der Leidenschaft schützt sie nur sehr wenig. Der beste Schutz wird durch Hebung der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit, durch Stärkung und Hochzüchtung des Willens, durch Religion und Arbeit gegeben."

(Karitas, Freiburg.)

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 23.5.1926

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