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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Reichspost

1.6.1908

Historisches Logo der Zeitung »Reichspost«

Das neueste Volksnahrungsmittel.

Eßbare Muscheln - ein populärer Ersatz für Austern

Den verschiedenen deutschen Exportfischern, von denen die Nordseeunternehmung bekanntlich auch in Wien eine nicht unwesentlich Anzahl von Geschäftsniederlassungen unterhält, scheint sich eine neue Einnahmsquelle eröffnen zu wollen, über die dem "Berl. Lokal-Anz." aus Cuxhaven folgendes berichtet wird:

Es ist bekannt, daß sich in Amerika die Muschelgerichte als vielbegehrte und billige Mahlzeiten einer großen Beliebtheit in den breiten Volksschichten erfreuen. Das hat dem Deutschen Seefischereiverein Veranlassung gegeben, auch an der deutschen Seeküste nach entsprechenden eßbaren Muscheln Umschau zu halten. Man ist dabei auf die große weiße Seemuschel "mya avenaria" gekommen, die sich auf den weiten Wattenflächen an der Elbmündung zwischen dem Duhner Strande und der Insel Neuwerk befinden.

Die Muschel hat sich dort im Sande etwa 15 Zentimeter unter der Oberfläche in langen ungestörten Jahren angesiedelt. Die Muschel mißt durchwegs 7 - 8 Zentimeter in der Länge. In der weißen, dicht verschlossenen Schale befindet sich eine große, fleischige Masse. Genaue Untersuchungen haben ergeben, daß diese Mya avenaria ein sehr sauberes Tier ist, gegen dessen Verwendung zu Genußzwecken man umso weniger Bedenken haben kann, als diese Muschel sehr wohlschmeckend und vor allem auch sehr nahrhaft ist.

Es sind in Cuxhaven bereits die verschiedensten Gerichte von dieser Muschel hergestellt worden, die gezeigt haben, daß die Muschel in sehr verschiedener Art sowohl roh wie gebacken zubereitet werden kann und dabei stets überaus wohlschmeckend ist. Es werden deshalb jetzt die nötigen Vorbereitungen zur rationalen Ausbeutung der auf absehbare Zeit unerschöpflichen Muschelansiedlungen getroffen, wobei man von dem Bestreben geleitet wird, sie als billiges und nahrhaftes Volksnahrungsmittel weitesten Kreisen zugänglich zu machen.

Es wäre nun zweckmäßig, auch in der Adria Nachforschungen dieser Art anzustellen, um die schon begonnene Aktion der Ausbeutung dieser eminent fischreichen See zugunsten der Volkswohlfahrt und zur Hebung der österreichischen Meeresfischerei anzustellen.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 1.6.1908

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