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Die kurzen Haare der Frauen führen mitunter zu merkwürdigen Verwicklungen unter Eheleuten. Ein Pariser Friseur, der Erfinder eines Haarwassers, verdankte seinen geschäftlichen Erfolg und sein Ansehen hauptsächlich dem Haupthaar seiner Frau. Die Kunden bewunderten ihr goldig schimmerndes, langes und dichtes Haar, und der Haarwasserhandel blühte gar üppig. Da aber konnte nach langem häuslichen Streit die Frau eines Tages der Versuchung nicht mehr widerstehen und legte sich einen Bubikopf zu.

Der Ehemann war wütend und beantragte die Ehescheidung mit der Begründung, daß die Beseitigung des langen Haares, zu der seine Frau ohne sein Wissen sich entschlossen habe, der Hauptgrund sei für den in letzter Zeit eingetretenen Geschäftsrückgang, da das Haus auf diese Weise eben sein wirksamstes Reklamemittel verloren habe.

Ein anderes Geschichtchen ereignete sich in einem Örtchen der Normandie. Eine Frau, der die Natur prächtiges Haar verliehen hatte und die mit ihrem Gatten immer in schönster Eintracht gelebt hatte, opferte ihren Haarschmuck ebenfalls der Mode, ohne ihrem Mann ein Sterbenswörtchen von ihrer Absicht zu verraten. Angesichts der vollendeten Tat geriet der Mann in solchen Zorn, daß er der Frau ein Narkotikum eingab und ihr mit einer Maschine den Rest der Haare wegschnitt, wodurch natürlich neuer Verdruß und Hader entstand, der schließlich zur Scheidung führte.