WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE

Startseite.

Schriftzug WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE


143 Gratulationsartikel gefunden

[ Übersicht & Neue Auswahl ]


Beitrag 13 von 143

Zurück | Vor

GRATULATIONS-
ARTIKEL:

Logo der Zeitung »Braunauer Rundschau«

17.5.2006

Braunauer Rundschau

Hedwig und Hermann Riefler, Goldene Hochzeit

Goldene Hochzeit feierten Hedwig und Hermann Riefler, Untertreubach. Sie bewirtschafteten bis zur Pensionierung eine Landwirtschaft. Aus ihrer Ehe gingen drei Kinder hervor.
Gratulationsbild von Hedwig und Hermann Riefler
Gratulationsartikel: Braunauer Rundschau, 17.5.2006

Historisches Logo der Zeitung »Arbeiter-Zeitung«

17.5.1956

Arbeiter-Zeitung

Sie wollen sich alle anlehnen

Wenn man die Literatur der Jahrhunderte nachschlägt, waren Männer immer ein besonders seltener Artikel, weshalb sie weit über ihren wirklichen Wert begehrt wurden. Der wichtigste Teil, aus dem sie zusammengesetzt sind, ist ihre Eitelkeit. Wegen der starken Nachfrage nach ihnen können sie es sich leisten, Kritik an dem Äußeren des anderen Geschlechtes zu üben, während sie selber voll Stolz behaupten, sie seien nicht schöner als Affen.

Und wenn sie damit auch ein geschmeicheltes Bild von der Wirklichkeit geben, können sie immer noch eine Lebensgefährtin auftreiben, die an ihrem Hochzeitstag glaubt, ihr Leben werde jetzt weitergehen wie in einem ordentlichen Märchen.

Wir Mütter haben mit Hilfe lehrreicher Bücher die feine Aufgabe gehabt, unsere Töchter für das Fangen eines Mannes auszubilden. Jahrelang ist das auf den eingefahrenen Wegen kindischen und dummen Benehmens wie geschmiert gegangen. Eine der immer wirksamen Werbungsmethoden bestand aus Tänzeln, die Hände vor bewunderndem Staunen zusammenschlagen, vor Verehrung runde Augen machen (wie dies geschieht, habe ich selber nie begriffen) und inzwischen mit ehrfurchtsvoller Stimme "Oh wie gescheit du bist" murmeln, mit drei Rufzeichen hinten in der Stimme.

Der fragliche Mann fühlte sich dann sehr verehrt, warf sich in die Brust und sah eine Utopie vor sich erstehen, bei der seine Frau die Dummheiten, die er im Laufe der Jahre machen würde, niemals durchschauen würde.

Er: Mann; sie: schwache, abhängige Frau. Er: eine stämmige Eiche; sie: will nichts als sich anlehnen. Es gab damals auch schon Töchter, die diese Werbungsmethoden nicht mitmachten. Die mußten aber schwer dafür büßen: sie bekamen keinen Mann.

Doch es ändern sich die Zeiten; und zur Bestürzung der Mütter, die immer wieder Töchter unter die Haube bringen müssen, stimmt allmählich etwas nicht in der Werbungstheorie. Die Eitelkeit der Männer ist zwar noch immer da, in dieser Hinsicht ist alles in schönster Ordnung, aber - er will nicht mehr Eiche sein.

Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie einen Psychiater fragen: der Mann will einfach keine Eiche mehr sein. Er will sich selber anlehnen. Sein Ideal ist: eine große, vernünftige Frau, die alles besser weiß, und ihn trotzdem maßlos bewundert. Ja, dieses Bewundern bleibt immer dabei, da dürfen Sie sich keine Illusionen machen! Er will ein einziges Kind werden, das immer wieder weglaufen und Unfug treiben und dann zurückkehren darf, und er will maßlos gelobt werden, und wenn er irgendwo eine Schramme bekommen hat, soll sie ihn trösten und alle Dummheiten wegstreicheln. Die Frau muß die Eiche sein und er muß sich anlehnen.

Aber auch wir wollen uns doch noch so gern anlehnen! Atavistisch gesehen, haben wir sogar das erste Anlehnrecht, finden wir.

Ich will gar nicht pessimistisch sein, mit unserer Generation aber ist nicht mehr viel anzufangen. Fangen wir also mit unseren Töchtern ganz neu an, werfen wir all diesen früheren Unsinn über Bord und erziehen wir sie zur Eiche. Hoffentlich erleben wir aber nicht, daß die Männer, die nun einmal gern alles anders machen, als man erwartet, dann plötzlich wieder selber die Eiche werden wollen. In diesem Falle - lassen wir Mann und Frau zu zwei feschen Eichen auswachsen!

Martie Verdenius

(Aus dem Holländischen von F. C. A. Brosens.)

Historischer Zeitungsartikel: Arbeiter-Zeitung, 17.5.1956

Erzählen SIE uns von früher. Wir veröffentlichen Ihre Geschichte.

Diese Seite an jemanden senden






Zurück | Vor


XHTML | CSS|

WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.

Ein DER LICHTBLICK Projekt.