16.5.2006
8.5.1911
Täuschend nachgeahmte, frisch und appetitlich aussehende Radieschen sind, wie man aus Paris berichtet, in diesem Frühjahr als Hutschmuck eleganter Frauen zu sehen und nehmen sich gar nicht übel aus. Bisher war nur einigen edlen Obstarten, der dunkelroten, der gelblichen und der schwarzen Kirsche, allenfalls auch der blauen Pflaume, die hohe Ehre vorbehalten, unseren Damen als Hutgarnitur zu dienen.
Aber es ist im Grunde gar nicht einzusehen, warum diese Auszeichnung nicht auch dem Radieschen zufallen soll, dieser bescheidenen Erdwurzel, die von der Natur mit so freundlichen Farben bedacht worden ist und - wie die Aerzte neuerdings behaupten - außer ihrem pikanten anregenden Geschmacke sehr schätzenswerte, die Gesundheit fördernde Eigenschaften besitzt. Und wenn das Radieschen auf dem Hute Schule macht - wer weiß, ob nicht nächstens noch andere nützliche Gemüse, Weißkohl, Spargel oder Salatblätter, Sauerkraut, selbstverständlich mit Bratwurst, Maltakartoffeln mit neuen Heringen usw. zur Verzierung des modernen Damenhutes Verwendung finden werden!
Schließlich bekommt der Damenhut als Appetitanreger noch hygienische Bedeutung.
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