16.5.2006
13.5.1921
Wie bereits mitgeteilt, haben wir heuer ein starkes Maikäferflugjahr. Dies wird von den meisten nicht gerade mit viel Vergnügen vernommen; wie aber jede Sache nicht nur eine schlechte, sondern auch ihre guten Seiten hat, gesellt sich auch hier dem Schaden ein Nutzen zu. Heute, wo die gebrauchte Sardinenbüchse einen gewissen Wert darstellt und die unglaublichsten Dinge praktische Verwendung finden, ist der Maikäfer zum wirtschaftlichen Faktor geworden und es bedarf nur der fachmännischen Behandlung, um seine Werte aufzuschließen.
Die Maikäfer werden mit heißem Wasser abgebrüht, dann prasseldürr getrocknet und zermahlen, in welchem Zustande sie sich, entsprechend verschlossen, lange aufbewahren lassen. Das Maikäfermehl liefert sowohl für Hühner, wie für Fische ein vorzügliches Futter. Man kann aber die Maikäfer auch, gut getrocknet, in zerkleinertem Zustande aufbewahren, sie dann einige Stunden vor Gebrauch tüchtig anfeuchten, worauf sie, wenn sie weich geworden sind, von den Hühnern außerordentlich gierig aufgenommen werden.
Bemerken möchte ich, daß der Fasan ebenfalls die aufgeweichten, unzerkleinerten Käfer, nachdem sie durch zwei Tage reichlich geschüttet wurden, dankbar nimmt. Ich selbst habe dies ausprobiert und möchte den Lesern raten, die gleiche Probe anzustellen und darüber zu berichten. Maikäferpulver, mit weichem Lehm geknetet und versenkt, liefert ferner eine ausgezeichnete Körnung beim Angeln auf alle Karpfenfische.
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