Sieben "Existenzialisten" gegen das Bundesheer
Heiterkeitserfolg ernteten die sieben jungen, bebärteten und langbehaarten Burschen, die sich Freitag abends mit Papptafeln und Plakaten vor dem Riesentor des Stephansdomes postierten, um gegen das künftige österreichische Bundesheer und gegen die allgemeine Wehrpflicht zu demonstrieren. Die sieben jungen "Existenzialisten" - bei der Polizei gaben sie später als Berufe hochtrabend "Komponist", "Schriftsteller" oder "Maler" an - standen eine Weile schweigend vor dem Dom, umringt von lachenden Passanten. Nach kurzer Zeit verwies sie Dompfarrer Dr. Dorr jedoch vom Kirchengrund. Die Polizei hielt vier der Demonstranten vorübergehend an.
Historischer Zeitungsartikel: Rieder Volkszeitung, 26.5.1955