Die Kurkommission Semmering lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit in dem jetzigen Augenblicke, da sowohl die große Arbeitslosigkeit zu Maßnahmen drängt, als auch das wirtschaftspolitische Programm der nächsten Zukunft zur Entscheidung kommt, auf die Bedeutung der Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke über den Semmering.
Österreich ist gegenüber der Schweiz und Italien insoferne im Nachteil, als es, um seinen Fremdenverkehr zu fördern, abgesehen von anderen Vorkehrungen, auch einer weiteren Ausgestaltung der heimischen Verkehrseinrichtungen bedarf. Kaum ein Gebiet Österreichs bietet für den Fremdenbesuch eine größere Anziehungskraft als der Semmering. Hier bestehen schon moderne Hotels, die auch verwöhnten Ansprüchen genügen und den Vergleich mit dem Ausland nicht zu scheuen brauchen, und auch an Naturschönheit kann es der Semmering wohl mit den meisten Schweizer Landschaften aufnehmen. Während aber dort elektrisch betriebene Gebirgsbahnen einen Schnellverkehr ermöglichen, fehlt dies dem Semmering.
Die Kundgebung der Kurkommission verweist weiter darauf, daß der Dampfbetrieb einen größeren Kohlenverbrauch erfordert, und im Zusammenhang damit auf die Rauch- und Rußplage, unter der nicht nur die Reisenden, sondern auch die Sommerfrischen und Kurorte dieses Gebietes leiden. Der elektrische Betrieb würde sich für die Bundesbahnen billiger gestalten.
Sache der interessierten Kreise werde es nun sein, sich dafür einzusetzen, daß der Bund, der in absehbarer Zeit in seinen Budgetrechten nicht mehr beschränkt sein wird, die für die Elektrifizierung notwendigen Mittel zur Verfügung stellt.
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