die Kühe, die sonst um diese Zeit schon im saftigsten Grünfutter schwelgen, haben sich heuer auch verspätet und geben einstweilen zuwenig Milch. Ein winziges Häuptel Salat aber kostet zweieinhalb Schilling, und die Hausfrau seufzt. Einmal über die Kühe, ein andermal über die Gärtner, meistens jedoch über beide. Die in den letzten Jahren auskurierte Hamstersucht fängt bei manchen Menschen schon wieder an sich zu regen, und manche Milchfrau wird so sparsam, als hätte sie selbst zu Hause mindestens drei Babys zu versorgen.
Nun, der "Milchengpaß" ist, wie die zuständigen Stellen versichern, nur noch von kurzer Dauer, aber vielen mag erst wieder zum Bewußtsein gekommen sein, wie wir uns in den letzten Jahren bereits wieder daran gewöhnt haben, den Milchzustrom für ebenso selbstverständlich zu halten wie das Wasser aus der Wasserleitung. Nun, da sie ein wenig knapp geworden ist, erinnert man sich wieder, wie nötig sie uns ist. Die Milchwerbung ist augenblicklich verstummt - dafür macht die Milch selbst für sich Propaganda.
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.