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Im Rahmen des Naturheilvereines plauderte kürzlich der Wiener Arzt Dr. Rodler vor einem großen Publikum über Wesen, Methoden und Erfolge seiner langjährigen heilmagnetischen Praxis. In der Oeffentlichkeit kreisen ja über diese so absonderlich wirkende, oft verblüffende, fanatisch anerkannte und abgelehnte Heilmethode die widersprechendsten Gerüchte.

Schon der Name: Heilmagnetismus, unter dem Meßmer zum größten Aufsehen seiner Zeitgenossen uraltes Wissen systematisch ausbaute, trägt an dieser Verwirrung wohl die Hauptschuld. Der "Heilmagnetismus" hat ja mit dem gewöhnlichen Magnetismus absolut nichts zu schaffen. Womit dann? Auch der Vortragende konnte bloß eine Hypothese geben, er sprach von einer Nervenkraft, deren Quelle vielleicht im Zentralnervensystem liegt, die wahrscheinlich zweipolig wirkt, in ihrer Harmonie Gesundheit, in ihrer Störung körperliche Uebelstände, Krankheiten hervorruft.

Die materialistische Medizin bekämpft nun diese Störungen durch Chemikalien, die Wasserheilkunde kommt schon den natürlichen Verfahren näher, an der Wurzel erfaßt sie der Heilmagnetismus, der durch die Wirkung von Körper auf Körper die ursprüngliche Harmonie der Nervenkräfte wiederherstellt, die Reaktionen, die sich bei den Patienten nicht immer sogleich einstellen, erreichen nun die ganze Skala von Null bis zum Siedepunkt und werden durch Kontaktwirkung vorbereitet oder sofort erreicht.

Den Patienten, der dabei nicht schläft, also keiner Hypnose unterworfen ist, sondern sich während der ganzen Sitzung sehr wohl fühlen soll, überfällt, je nach dem Sitze und der Art der Krankheit, ein Zittern, er schlägt mit Händen und Füßen um sich, auch auf den Boden hin und kehrt erst nach einem neuerlichen Eingriff des Arztes in den normalen Zustand zurück.

Die Behandlung erstreckt sich, schwere chirurgische Fälle ausgenommen, auf fast alle Krankheiten und soll auch bei der Diagnose durch die Verschiedenheit der Reaktionen wertvolle Dienste leisten. Schilderungen verblüffender Heilerfolge und einzelne Vorführungen von Patienten ergänzten das gewonnene Bild und brachten dem Vortragenden reichen Beifall.