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Gratulationsbild von Anton  Höglinger
Foto: © Privat
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ARTIKEL:

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19.4.2006

Rohrbacher Rundschau

Anton Höglinger, 95. Geburtstag

Anton Höglinger, Gemeindeältester, ist 95 Jahre alt.
Gratulationsartikel: Rohrbacher Rundschau, 19.4.2006

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22.4.1911

Pester Lloyd

Aus der Verbrecherchronik des Zoologischen Gartens.

Es scheint, als ob die Tiere im Zoologischen Garten von den Menschen allerhand Dinge lernen würden, die man in der Freiheit bei ihnen kaum findet, nämlich Verstöße gegen das Strafgesetzbuch. Wenigstens erzählt ein Tierfreund von allerhand Beobachtungen aus dem Londoner Zoo, die das vermuten lassen. Sam, ein Eisbär, hatte sich z. B. fraglos des Gattenmordes schuldig gemacht. Er hatte die Gepflogenheit, alle ehelichen Zwistigkeiten dadurch zu entscheiden, daß er kurzer Hand seine Gattin in das Wasserbecken des gemeinsamen Käfigs warf und sich dann nachdenklich auf ihren Kopf setzte.

Glaubte er, sie genügend davon überzeugt zu haben, daß sie im Unrecht sei, so pflegte er sie freizulassen. Einmal aber überschritt er die Zeit der Bestrafung wohl um fünf Minuten, und die Folge war, daß seine bessere Hälfte durch Ertrinken in ein besseres Jenseits hinübergelangte.

Dieser Eisbär scheint überhaupt ein ganz abgefeimter Spitzbube gewesen zu sein. Er machte sich gewohnheitsmäßig betrügerischer Handlungen schuldig, durch die er sich rechtswidrige Vorteile verschaffte: er klemmte Stücke seiner Nahrung, gewöhnlich Fische, zwischen die Gitterstäbe seines Käfigs in solcher Höhe ein, daß der unbefangene Zuschauer glauben mußte, er könne sie nicht erreichen. Dann setzte er sich auch ans Gitter und warf sehnsüchtige Blicke nach dem scheinbar unerreichbaren Bissen, bis irgendein weichherziger Besucher seinen Schirm nahm und den Fisch herauszustochern suchte.

Hierauf hatte Sam gerechnet: er ergriff nun nicht etwa den Fisch, sondern den Schirm. Sein Wärter bestätigte, er habe die Leidenschaft des Schirmsammelns, und an einzelnen Tagen auf diese Weise vier oder fünf Schirme ergattert. Daß man unter den Affen, den menschenähnlichsten Insassen des Zoologischen Gartens, die raffiniertesten Verbrecher findet, unterliegt wohl keinem Zweifel.

In London war z. B. Daisy deswegen berüchtigt, weil sie den Besuchern nicht nur Wertgegenstände heimlich stahl, sondern sogar vor offenem Raube nicht zurückschreckte. Ein Besucher hatte z. B. eine Goldmünze an seiner Uhrkette hängen. Daisy riß die Münze durch das Gitter hindurch ab und verbarg sie - niemand wußte zunächst wo, selbst der Wärter konnte sie nicht entdecken, bis er schließlich merkte, daß die Aeffin sie in einer ihrer Backentaschen untergebracht hatte. Sie spielte noch oft damit, aber der ehemalige Besitzer, den sie sehr wohl wiedererkannte, sah seine Münze nie wieder, weil die Aeffin sie jedesmal, wenn er das Affenhaus betrat, aufs neue versteckte.

Ein anderer Affe, Jack, der ehemals der Liebling eines südafrikanischen Regiments gewesen war, brachte es sogar fertig, einem Soldaten, der mit einer südafrikanischen Denkmünze geschmückt - das Affenhaus betrat, diese Auszeichnung zu rauben. Mit dem Mieterrecht sind einmal sämtliche Insassen eines großen Affenkäfigs in Konflikt gekommen. Sie sollten umziehen, aber selbst der Exmission, die rechtmäßig beschlossen war, widersetzten sie sich, indem sie in einer Schlafkiste Zuflucht nahmen. Von dort waren sie nicht herauszulocken und die Wärter mußten den Kasten zertrümmern, um die Affen in ihren neuen Käfig bringen zu können.

Daß die Gefangenen des Zoologischen Gartens Fluchtversuche machen, kommt ziemlich häufig vor. Berühmt ist im Londoner Zoologischen Garten der Ausbruch der Eisbärin Barbara. Das Tier hatte den ganzen Garten in Aufregung versetzt, wurde aber schließlich durch einen Kunstgriff in seinen Käfig zurückgebracht: man legte nämlich einen Weg von Fischen an, der nach dem Käfig der Eisbärin führte, und so fraß sie sich, diesem folgend, aus der goldenen Freiheit in die Gefangenschaft zurück.

Historischer Zeitungsartikel: Pester Lloyd, 22.4.1911

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