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Die Italiener, die in Villach und überhaupt in Kärnten militärische Detachements hatten, ziehen diese in diesen Tagen ab. Bei der Abfahrt der Transporte meldet die "Villacher Ztg.", spielten sich auf den Bahnhöfen höchst widerliche Szenen ab, die den Deutschfühlenden mit Ekel erfüllen. Man möchte es nicht für möglich halten, daß Frauen und Mädchen aus den besten Ständen sich soweit vergessen, daß sie sich auf den Bahnhöfen zum Abschiede der Italiener einfinden und dort ihrer Sympathie und Anhänglichkeit für dieselben freien Lauf lassen.

Zugegeben, daß viele Familien durch die Offiziersmessen und die Vermietung von möbilierten Zimmern mit den italienischen Offizieren in ein freundschaftliches Verhältnis traten aber daß man der Oeffentlichkeit gegenüber zeigt, daß dieses Verhältnis mehr als ein freundschaftliches war, bei der Abfahrt weint und den Italienern zur Entrüstung deutscher Männer förmlich an den Hals fällt, das ist ein Skandal, der nicht scharf genug gebrandmarkt werden kann.

Haben unsere Söhne darum fünf Jahre geblutet und allen Feinden standgehalten, damit jetzt erbvergessene Weiber sich den früheren Feinden an den Hals werfen? Was müssen sich die Italiener von diesen Frauen und Mädchen denken? Lobend sei festgestellt, daß die Italiener während ihres Aufenthaltes in Kärnten im allgemeinen sich anständig aufführten und daß es zu Reibungen in den seltensten Fällen kam. Aber für die Verbreitung der Volksseuche haben sie wesentlich beigetragen. Davon könnte das Krankenhaus ein Lied singen.