9.8.2005
7.8.1955
Ein großes Gendarmerieaufgebot ist gegenwärtig in der Steiermark hinter dem flüchtigen Mörder Franz Rihtaric her. Der Verbrecher hat bekanntlich, nachdem er während der Eskorte gefesselt aus dem fahrenden Zug gesprungen war, noch am gleichen Tag in der Nähe von Graz einen Raubüberfall verübt. Freitag raubte er in der Nähe von Weißkirchen im Bezirk Judenburg einem Arbeiter zwei Schilling und ein Taschentuch. Nun suchen ihn zweihundert Gendarmen in dem schwer zugänglichen Gebiet der Stubalpe und der Gleinalpe.
So weitabgeschieden ist diese Gegend, daß den Beamten, als sie einsam liegende Bauerngehöfte aufsuchten, etwas Erstaunliches widerfuhr: sie stellen fest, daß manche Bergbauern nicht nur von dem Räuber nichts wußten, sondern von den Ereignissen der letzten Monate keine Ahnung hatten. Die Leute wußten nicht einmal, daß der Staatsvertrag unterzeichnet worden und auch schon in Kraft getreten ist. Die Bauern sagten: Zeitungen kommen zu uns keine herauf. Radio haben wir schon, aber wir haben jetzt im Sommer meistens keine Zeit oder wir sind zu müd. Und wenn die Nachrichten kommen, drehen wir immer ab ...
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