Maria und Karl Baumgartner, Goldene Hochzeit
Am Pfingstmontag feierten die Ehegatten Karl und Maria Baumgartner, Laudachtal 35 das mit einem Dankgottesdienst gestaltete Fest der Goldenen Hochzeit. Das rüstige Jubelpaar ist weit über die Grenzen Kirchhams hinaus bekannt, führte es doch jahrzehntelang den beliebten "Spanner-Wirt" in Kampesberg. Karl Baumgartner (79) entstammt einer kinderreichen Familie vom Feichtenberg ("Beri-Häusel") und wurde von den kinderlosen Spanner-Wirtsleuten adoptiert. Neben dem Wirtsgeschäft war nicht nur die Arbeit in der Landwirtschaft zu verrichten, sondern da sein Adoptivvater Schuster war, erlernte auch der junge Karl dieses Handwerk. Seine Frau Maria stammt aus Pettenbach. Musik, Gesang und Humor hatten bei Karl und Maria Baumgartner immer einen hohen Stellenwert - so verwunderte es nicht, dass die beiden auch in der Gaststube miteinander sangen; Karl zupfte dazu noch die Gitarre, die ein Soldat im Wirtshaus vergessen hatte. Es redete sich alsbald herum: eine Einkehr beim singenden Spanner-Wirt in Kirchham war der Höhepunkt unzähliger Ausflugsfahrten. Bis zu 200 Autobusse pro Jahr besuchten das originelle Gasthaus an der Laudach.
Natürlich vererbten die "Spanner-Leit" ihren drei Kindern das einmalige Musiktalent: Cilli spielte Zither, der jüngste Sohn Sepp brillierte auf der Gitarre als auch am Schlagzeug und Karl beeindruckte alsbald am Akkordeon - schon lange bevor er als "Gaudimax" große Karriere machte.
Trotz der intensiven Arbeit und schwerer Unfälle verlor das Jubelpaar weder Humor noch Zuversicht - auch ein scheinbar unheilbares Krebsleiden besiegte Frau Baumgartner mit eisernem Willen und unbeugsamen Glauben.
- Foto: © Kronberger
Gratulationsartikel: Salzkammergut Rundschau, 31.5.2005
Durch den Staatsvertrag zu einer neuen Pfeife
Der 22jährige Postassistenzanwärter Alfred Schippels in Schleswig erhielt Freitag von Bundeskanzler Raab ein Päckchen mit einer Meerschaumpfeife. Schippels hatte dem Bundeskanzler kürzlich geschrieben, ihm sei beim Hören der Radiomeldung über den erfolgreichen Abschluß der Moskauer Österreichverhandlungen die Tabakspfeife aus dem Mund gefallen und zerbrochen. Er bitte daher, ihm aus dem österreichischen "Staatsbudget für Katastrophenfälle" eine neue Pfeife zu beschaffen. Nun hat der Bundeskanzler der Bitte des jungen Mannes entsprochen und ihm eine neue Pfeife gekauft. In einem Begleitschreiben heißt es unter anderem: "Da ich der Meinung bin, daß der für Österreich so freudige Anlaß ihnen nicht zum Schaden gereichen soll, möchte ich mit gleicher Post ihnen einen Ersatz für die zerstörte Pfeife übermitteln."
Historischer Zeitungsartikel: Arbeiter-Zeitung, 15.5.1955