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Gratulationsbild von Willi Metzger
Foto: © Privat
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ARTIKEL:

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19.10.2005

Perger Rundschau

Willi Metzger, 70. Geburtstag

Den 70. Geburtstag feierte Willi Metzger, Kirchenberg.
Gratulationsartikel: Perger Rundschau, 19.10.2005

Historisches Logo der Zeitung »Reichspost«

20.10.1935

Reichspost

Gaskrieg gegen den Holzwurm.

Dieser Tage wurde die Vergasung der Kirche von Waldburg bei Freistadt in Oberösterreich in Angriff genommen. Das Gotteshaus, das hervorragende Kunstschätze birgt, wird eine Woche unter Gas bleiben; die Arbeit wird von der Firma Jencic besorgt, die vor einigen Jahren die berühmte Vergasung der Kefermarkter Kirche durchgeführt hatte; die Aufbringung der Mittel hat ein Komitee unter der Leitung des Kulturreferenten der BJ. Hofrat Dr. Depiny übernommen.

Die Vergasung geschieht durch Blausäure (Cyklongas), das ausreichen würde, um eine halbe Million Menschen in zehn Atemzügen zu töten. Die Schädlinge, die die Holzschnitzaltäre und andere Holzgegenstände der Kirche befallen haben, sind die Anobienlarven, gewöhnlich "Holzwürmer" genannt. Die Tätigkeit dieser Käferlarven im Holz war so verheerend, daß von einzelnen Teilen der Altäre, besonders vom Gespreng, buchstäblich nur mehr ganz dünne Außenwände des Holzes vorhanden sind, innen ist alles Holz in Holzstaub verwandelt.

Besonders deutlich läßt sich diese Zerstörungsarbeit am Speisgitter feststellen, das zwar erst im Jahre 1914 in der Kirche aufgestellt wurde, nichtsdestoweniger aber bereits zerfressen ist, daß nur mehr eine papierdünne Holzwand den Holzstaub umgibt. Die Vergasung mit Blausäuregas wird sowohl die Käfer als auch die Larven und Puppen der Anobien töten und damit ihrem Werk Einhalt tun.

Die Vergasung geht so vor sich, daß die Dosen mit der an Kieselgur gebundenen Blausäure in der Kirche eingeschlagen und ihr Inhalt auf dem Boden verstreut wird; die arbeitenden Personen sind durch Gasmasken geschützt. Das Gas dringt in das Holz ein und imprägniert es förmlich mit Giftstoff. Nach einigen Tagen wird noch einmal Blausäure nachgeschoben. An Versuchshölzern wird die Wirkung des Giftes auf die Tiere festgestellt, wobei sich durch biologische Merkmale genau erkennen läßt, ob nicht etwa nur Totenstarre (Scheintod) eingetreten ist.

So zeigen zum Beispiel die nur leichenstarren Larven bei den Atmungslöchern Luftbläschen, die die Tiere im Wasser nicht untergehen lassen, während die toten Larven diese Luftbläschen nicht haben. Die toten Käfer zeigen die Flügeldecken leicht gehoben; die Tiere erleiden nämlich bei der Vergasung Erstickungsanfälle und öffnen die Flügeldecken, um der Luft leichteren Zutritt zu den Atmungslöchern zu geben; in diesem Augenblick tritt der Gastod ein.

Nach der Vergasung sollen die Erneuerungsarbeiten an den Altären beginnen.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 20.10.1935

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