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ARTIKEL:

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22.3.2006

Braunauer Rundschau

Maria und Johann Mindl, Diamantene Hochzeit

Maria und Johann Mindl

Diamantene Hochzeit, also 60 gemeinsame Ehejahre, konnten kürzlich Maria und Johann Mindl in Weng feiern. Das Ehepaar hatte bereits 1948 eine Mostschenke eröffnet. Mit dem Erwerb der Konzession für das Gastgewerbe im Jahre 1950 wurde die Mostschenke zum Gasthaus ausgebaut.

Für die Mindl-Wirtsleute war das Wohl ihrer Gäste immer ein Anliegen. Durch die Knödel in allen Variationen, eine Spezialität der Küche, wurde das Mindl Wirtshaus weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. 1980 übernahmen Sohn Hans und Schwiegertochter Annemarie die Gastwirtschaft. Dennoch legten Maria und Johann Mindl ihre Hände nicht in den Schoß, sie unterstützten ihre Jungen noch bis zum Herbst des Vorjahres in der Küche und der Gaststube.

Gratulationsbild von Maria und Johann Mindl
Foto: © Rundschau
Gratulationsartikel: Braunauer Rundschau, 22.3.2006

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4.4.1946

Der Wochenspiegel

Noch und schon

Wir Oesterreicher sind es seit dem Jahre des Unheils 1914 gewohnt, in Uebergangszeiten zu leben, und es kommt nur auf das Temperament des einzelnen an, ob er sich einen Uebergang zum Besseren oder zum Schlechteren erwartet. Bis jetzt haben leider die Pessimisten recht behalten und es ist uns von Mal zu Mal, von Uebergang zu Uebergang immer schlechter gegangen.

Unsere Schuld oder Mitschuld daran soll hier nicht untersucht werden, - jedenfalls sind wir nicht so viel schlechter als andere Völker und darum wollen wir noch ein letztesmal Optimisten sein und hoffen: jetzt ist der der Uebergang zum Besseren. Zwei kleine Wörtchen sind es, die heute uns neugebackene Optimisten von den Pessimisten scheiden, die Wörtchen "Noch" und "Schon".

"Haben Sie noch Zündhölzer?" "Ja, ich habe schon wieder welche bekommen."

Und siehe da, es gibt schon Briefpapier, Haarnadeln, Ledergürtel, Kragenknöpfe und Fensterscheiben, es gibt Holzhacken, Bier, Kinderspielzeug, ja einer den ich kenne, behauptet steif und fest, er habe einen Badeofen gekauft. Funkelnagelneu, im Geschäft und gegen Geld, nicht auf Tausch oder weil er ein Freund von der Kusine des Nachbarn des Ladeninhabers war.

Es gibt alle diese Dinge - und das macht sie ja erst schön - nicht "Noch", das heißt als kümmerliche täglich schwindende Vorräte aus der Zeit, bevor die Nazi-Kriegsmaschine jede Behaglichkeit, jeden Wunsch, der über den unbedingten Bedarf hinausging, verschlang und erstickte, sondern es gibt sie "schon".

Sie sind ein Zeichen, daß wir im Frieden und nicht mehr im Kriege leben, daß nicht mehr täglich das Rohmaterial, aus dem unsere Kleider, Möbel, Häuser und Werkzeuge hergestellt werden sollten, sinnlos in die Luft gepulvert und damit nur neues Elend angerichtet wird, ein Zeichen, daß unsere Arbeit wieder unserer Heimat zugute kommt.

Darum ist mir ein "Schon-Zündholz" viel lieber als ein "Noch-Zündholz", darum spähe ich gierig in die Schaufenster aller Läden, an denen ich vorübergehe. Nicht um mir alle die neuen, mehr oder weniger herrlichen Dinge zu erstehen, sondern um den Silberstreifen am Horizont zu sehen, der uns die Sonne Wohlstand ankündigt.

Historischer Zeitungsartikel: Der Wochenspiegel, 4.4.1946

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