25.4.2006
15.4.1926
Auch im Tierreich gibt es Frauenemanzipation, nämlich da, wo das "zarte Geschlecht" verstanden hat, mancherlei Rechte für sich in Anspruch zu nehmen, die die Natur ihm sonst und im allgemeinen versagt hat, und wo es ihm weiterhin sogar noch gelungen ist, einige Pflichten auf die Männer abzuwälzen, die nach altem Brauch und guter Sitte durchaus in den Kreis der weiblichen Aufgaben gehören.
So ist doch beispielsweise das Ausbrüten der Eier zweifellos eine nicht gerade männliche Beschäftigung, und dennoch gibt es rührende Familienväter, die ihm mit geradezu mütterlichen Eifer obliegen. Freilich ist es weit weg von hier, dieses Schlaraffenland der Vogelmamas; in Australien zum Beispiel ist es bei den straußenartigen Kasuaren oder in Madagaskar bei einem hühnerähnlichen Vogel (Turix-nigricollis); aber auch der Gatte des in Grönland lebenden Odinshuhnes (Phalaropus) ist so liebenswürdig.
Während nun weiterhin sonst bei den Vögeln die Männchen im Gegensatz zu den Weibchen das schönere und farbenprächtigere Gewand zu tragen pflegen, ist auch das hier umgekehrt. Die Männchen müssen nicht nur still und bescheiden auf den Eiern sitzen und die Kinderstube bewachen, sondern haben dabei, im Gegensatz zu ihren verwandten Arten, auch noch das mehr oder weniger bunte Kleid des Mannes eingebüßt, während ihre Damen dieses und damit die Repräsentation nach außen übernommen haben.
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.