19.4.2006
11.4.1926
Aus Berlin wird gemeldet:
In der gestrigen Sitzung der Deutschen Chirurgischen Gesellschaft, die gegenwärtig in Berlin tagt, machte bei der Aussprache über die Entstehung und die chirurgische Beseitigung des Darmkrebses der Königsberger Privatdozent Dr. Kurtzahn die Mitteilung, daß er selbst Versuche der Krebsübertragung von Mensch zu Mensch unternommen habe. Er habe sich selbst ein Stückchen einer operierten Krebsgeschwulst der Brustdrüse überpflanzen lassen.
Er wollte damit die herrschende, auch von ihm selbst vertretene Ansicht, daß der direkt übertragene menschliche Krebs an einem gesunden Menschen nicht lebensfähig sei, beweisen. Dies sei ihm auch gelungen, denn das übertragne Gebilde sei schon nach einigen Tagen abgestorben. Auch die weiteren Versuche des Arztes, mit dem Serum, das aus seinem nach der Uebertragung abgezapften Blute gewonnen wurde, Krebskranke zu heilen, haben ein negatives Ergebnis gezeitigt.
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