27.9.2005
29.9.1955
Mit der nahenden Winterzeit drängen sich in Haushalten mit spärlichem Einkommen die Sorgen um die Besorgung von Brennmaterial zu erschwinglichen Preisen. Ein billiges Ersatzmittel für teure Kohlen sind Wildkastanien, die von den Familienmitgliedern in großen Mengen gesammelt werden können. Je hundert Kilogramm getrockneter Kastanien bedeuten gegenüber dem gleichen Gewicht guter Steinkohle eine Ersparnis von 54 Schilling. Kastanien verlieren allerdings von der Zeit des Einsammelns bis zu Beginn der Heizperiode ungefähr 35 Prozent an Gewicht.
Bei der Verheizung in Zimmeröfen wird zuerst durch einige Scheite trockenen Holzes ein Feuer angefacht, und dann werden nach und nach einige Kohlenschaufeln Kastanien daraufgelegt. Ein völliges Anfüllen, wie es bei Dauerbrandöfen üblich ist, muß wegen der großen "Knalleffekte", die dem Ofen schaden, vermieden werden. Das Aufschneiden der Kastanienschalen vor dem Einheizen ist bei mäßigem Nachfüllen nicht nötig. Die Kastanienheizung ergibt eine rasche und gute Erwärmung der Räume. Auch die grünen Schalen können getrocknet als Unterheizung verwendet werden. Die Asche der Kastanien ist wegen ihres Kaligehaltes ein gutes Düngemittel für Gemüseanbau.
Zur Kohlenersparung trägt auch die Verwertung des Kohlenstaubes bei, der sich bei der Kohlenzerkleinerung ansammelt. Man fülle diesen in leere Kartons von Waschmitteln usw. und benetze den Inhalt vor dem Einheizen eventuell mit wenig Petroleum oder billigem Öl. Kohlenstaub kann man auch beim Kohlenhändler billig bekommen.
Für das Warmhalten der Räume ist eine Abdichtung durch Filz- oder Stoffstreifen zwischen Fenster und Fensterrahmen sowie auch zwischen Türunterkante und Türschwelle gegen angrenzende kalte Räume anzuraten.
Ingenieur F. H.
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