Das Bundeskanzleramt ist, wie amtlich verlautbart wird, der Meinung, daß es im gegenwärtigen Zeitpunkte aus mehrfachen Erwägungen notwendig und zweckmäßig ist, die durch den Rückgang der Getreidepreise gebotene Verbilligung des Brotes ziffernmäßig im Verkaufspreise, nicht aber indirekt durch Gewichtsvermehrung durchzuführen. Vorerst nimmt das Bundeskanzleramt noch davon Abstand, den Broterzeugern die erstere Vorgangsweise zwingend vorzuschreiben, weil es in konsequenter Festhaltung des bisher eingenommenen grundsätzlichen Standpunktes in die Freiheit des Wettbewerbes nur im Falle unabweislicher Notwendigkeit eingreifen möchte.
Das Bundeskanzleramt hat sich vorläufig darauf beschränkt, in Wahrnehmung des Konsumenteninteresses eine genaue Ueberprüfung der Brotgewichte und Verkaufspreise zu dem Behufe anzuordnen, damit von den einzelnen Broterzeugern der beträchtlichen Mehlverbilligung jeweils im ausreichenden Maße Rechnung getragen werde. Außerdem wurde der Wiener Magistrat eingeladen, die in anderen Ländern bereits geltende Anordnung auch in Wien zu verfügen, daß im Brotkleinverschleiß neben dem Verkaufspreise des Brotleibes auch dessen Ausbackgewicht deutlich und gut lesbar ersichtlich gemacht (angeschrieben) werde.
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